Wolfgang Hermann

Bücher

Fremdes Ufer

Wolfgang Hermann

Ein Ich-Erzähler durchstreift anonyme, gesichtslose, unwohnliche Orte. Ohnmächtiger Hass hat sich in diesen verelendeten Verhältnissen und menschenverachtenden politischen Zuständen aufgestaut. Das Leben ist von tödlicher Angst geprägt. Die Liebe, die der Erzähler in diesem fragilen Miteinander erlebt, ist auf ein paar prüfende Blicke und heimliche Gesten angewiesen.

Verlag:
Bucher Verlag 2007
ISBN: 978-3-9025-2579-6

Rezensionen:
> der Standard

Die Unwirklichkeit

Wolfgang Hermann

Erzählungen mit Lithografien von Andrea Schnell

…sechs kurze Texte vor, in denen er vor allem immer wie – der eines in den Blick zu nehmen scheint: die Randzonen des Menschlichen.

Wie weit lässt sich der Mensch auf die Natur ein; wie viel Schmerz, Angst und Trauer ist dem Menschen vorbehalten,um noch Mensch sein zu können; wann erlöscht das Ich.Insgesamt schreibt Wolfgang Hermann mit diesen kurzen Texten sein Projekt eines romantisch-existentiellen Panoramas unserer Zeit fort …

…werden begleitet,ergänzt,erweitert durch feine, in der Regel einfärbige Zeichnungen von Andrea Schnell , die Motive und Stimmungen aus den Texten aufnehmen und so dem literarischen Sinn zu neuer,sinnlicher Gestalt verhelfen …

(Jürgen Thaler, Vorarlberger Nachrichten)

Verlag
Edition Thurnhof 2006
ISBN: 3-900-678-87-1

Rezensionen
> Verlagsvorschau

Herr Faustini verreist

Wolfgang Hermann

Roman

Herr Faustini lebt allein in einem kleinen Dorf nahe der Schweizer Grenze. Er verbringt viel Zeit in öffentlichen Verkehrsmitteln. Er spürt den „Reststücken herrenloser Zeit“ nach, in einer auf Nutzen und Gewinn ausgerichteten Welt.

Er nimmt gern den längsten und niemals den kürzesten Weg, er sucht nach Inseln stillstehender Zeit.

Als seine Schwester, die im Süden verheiratet ist, einen runden Geburtstag feiert und ihn einlädt, macht er sich auf eine Reise, die ihn weit aus seinem gewohnten Leben entführt.

Herr Faustini, unangepasst, traumverloren und oftmals ziemlich ungeschickt, ist nicht ganz von dieser Welt – doch ohne ihn wäre sie um vieles ärmer.

„Fährtenleser und hellwacher Beobachter unserer wild durchschossenen Wirklichkeit: Wolfgang Hermann konzentriert sich in seinen wunderbar kleinteiligen Büchern auf die Details – und sucht die Antworten auf die elementaren Fragen des Lebens lieber am Wegesrand.“ (Peter Henning, taz)

> Leseprobe (französisch)

Verlag:
Deuticke Verlag 2006
ISBN: 978-3-5520-6025-8

Übersetzungen:
Schwedisch: Herr Faustinis resor (2015)
Englisch: Herr Faustini Takes A Trip (2015)

Rezensionen:
> Südwestdeutsche Zeitung
> der Standard
> Profil
> News
> Kleine Zeitung
> NZZ (Leopold Federmair)
> Folia Amsterdam
> Deutschlandradio Kultur
> Ö1 ORF

Das Gesicht in der Tiefe der Strasse

Wolfgang Hermann

Momente einer Stadt

Verblüffendes und Fremdes, Vertrautes und Momente des Nichtverstehens – es ist die andere, die innere Stadt, der Wolfgang Hermann in knappen Prosatexten nachspürt.

Die Stadt als Kraftquelle, als großes Getriebe, von Menschen bewegt. In kurzen Prosaminiaturen folgt der Autor der inneren Topografie einer Stadt, schafft ein pulsierendes Geflecht aus Augenblicken, die einen Moment lang den Einzelnen aus seiner Anonymität heben.

Verlag:
Otto Müller Verlag 2004
ISBN: 978-3-7844-3291-5

Rezensionen:
> Vorspann (Tina Saum)
> Magisterarbeit (Tina Saum)
> die tageszeitung
> Die Presse
> Südtiroler Tageszeitung
> St. Galler Tagblatt

Das japanische Fährtenbuch

Wolfgang Hermann

Tokyo: Labyrinth aus Zeichen und Masken. Wolfgang Hermanns Aufzeichnungen aus der japanischen Hauptstadt tasten sich von Augenblick zu Augenblick, vorbei an blinden Spiegeln, und geben nicht vor, Bescheid zu wissen, sie bleiben im Staunen und Warten.

Die Spannung im Nicht-Verstehen auszuhalten, sie mit Sprache zu erfüllen, in Neugierde und Faszination zu verharren – das alles steht hinter diesem Text, der in seiner offenen Form an Hermanns Paris Berlin New York anschließt.

Wolfgang Hermann lehrte als Lektor an einer Tokyoter Privat-universität, widmete sich in seiner Freizeit dem japanischen Bogenschießen (Kyudo) und streifte durch die Stadt. Das japanische Fährtenbuch erschien erstmals 2003 als Jahresgabe des Franz-Michael-Felder-Vereins, war rasch vergriffen und wird hier in erweiterter Form dem Lesepublikum neu zugänglich gemacht.

Verlag:
Otto Müller Verlag 2004
ISBN: 978-3-7844-3291-5

Rezensionen:
Limbus Verlag, Neuauflage 2017

Rezensionen:
> die tageszeitung
> Werner Schandor

Ins Tagesinnere

Wolfgang Hermann Gedichte Gedichte aus der Stile, von einer Intensität, die an unser Innerstes und Verletzbarstes stößt.

mein tag steht auf messers
schneide: kaum noch
blinken blätter am fluß
mein herz der splitter
an dem dein licht
bricht

Augenblicke der Entscheidung: scharf geschnitten fallen Schatten ein, brechen Ränder auf. Mitten im Leben. Mitten im Satz. Reisen, Landschaften erwandern, in fernen Städten leben: Das steht als Folie hinter und unter diesen Gedichten und erklärt dich nicht ihre bewusst befremdende Intensität: Sie kommen aus der Stille, kämpfen gegen das Vergessen.

Wolfgang Hermann stößt mit diesen Gedichten tief ins Innere unserer Wirklichkeit vor, dort, wo unser Verletzbarstes wohnt.

Verlag:
Otto Müller Verlag 2002
ISBN: 978-3-7013-1046-3

Rezensionen:
> Deutschlandfunk Büchermarkt
> Presseauszug

Fliehende Landschaft

Wolfgang Hermann

Roman

Manchmal sehen die Toten mich an und lächeln. Für sie ist mein Leben rührend und komisch. Komisch und traurig und schön zugleich. Die Vorstellungen vom ‘richtigen’ Leben, die ich mir selbst vorsagen mußte.

Sei immer bereit zum Aufbruch!, Lebe dein Leben jeden Augenblick! und Ähnliches. Hier in der trockenen Stille des Krankenzimmers sind solche Sätze lächerlich klein. Für die Toten ist das Leben ein zusammen-
geschrumpelter Stein, funkelnd wie Kristall, aber trocken wie Heu. Vielleicht haben sie deshalb eine Vorliebe fürs Rauchen. Ich bin gerne in ihrer Gesellschaft. Sie sind weise und widersprechen nicht. Sie vergeuden ihre Zeit nicht mit Fragen, auf die es nur nichtssagende Antworten gibt. Sie haben gar keine Fragen mehr und auch die Zeit gibt es für sie nicht.

„Erstaunliche Einblicke ins Reich der Schatten wechseln ab mit Versuchen, das Geheimnis des Todes und den Augenblick des Abschieds in poetische Bilder zu kleiden.“ (Kristina Maidt-Zinke, Frankfurter Allgemeine Zeitung)

Verlag:
Haymon Verlag 2000
ISBN: 978-3-8521-8333-6

Rezensionen:
> Presseauszug

In kalten Zimmern

Wolfgang Hermann

Erzählungen

Ich hasse dieses Haus. Ich möchte schreien, aber ich habe keine Stimme. Vielleicht würde mein Schrei meiner Mutter und meiner Schwester helfen.

Vielleicht würde er ihnen sagen, daß sie nicht allein sind. Aber ich habe keine Stimme. Die Stille der toten Dinge. Ich bin fast so tot wie die Dinge dieses Zimmers. Dann ruft irgend jemand meinen Namen.

„Jedem Anflug von Erinnerungsseligkeit macht Hermann aber frühzeitig den Garaus. Mit kalten, genau gesetzten Hieben betreibt er vielmehr einen literarischen Exorzismus, der einer verspäteten autobiografisch anmutenden Aufräumungsarbeit gleicht. (…) In dieser Prosa haben fadenschein und Sentiment ausgespielt. Gleichwohl liegt die Überzeugungskraft dieser düster-frostigen Bilanz in der unheimlichen Wucht und Genauigkeit, mit der Hermann sich – und damit die Leser – zum Hinsehen zwingt.“ (Peter Henning, Die Welt)

Verlag:
Suhrkamp 1997
ISBN: 978-3-5181-2043-3

Rezensionen:
> Presseauszug

Schlaf in den Fugen der Stadt

Wolfgang Hermann

Erzählungen

Avola, Augusta, Catania und Syrakus – Wolfgang Hermann entwirft in seinem Prosagedicht Sizilianische Städtebilder.

Winter auf der größten Insel Italiens, das sind Nächte voll Nebel, das ist verlangsamtes Leben und immer wieder das Meer, das den Menschen Essen und Arbeit gibt.

Fern von Italienschwärmerei lassen die Bilder des Alltagslebens Panoramen eines Randbezirks Europas in all seiner Widersprüchlichkeit entstehen. Dem flanierenden Beobachter entgehen weder die Langeweile, die Kälte und die harte Arbeit noch die kleinen Fluchten, in denen der Wein und die erotische Sinnlichkeit die Begegnungen der Menschen in den Bars und Cafes bestimmen.

Hermann reiht in „Schlaf in den Fugen der Stadt“ Augenblicke städtischen Lebens aneinander, in denen sowohl die Kälte als auch die Sinnlichkeit des sizilianischen Winters erfahrbar werden.

Verlag:
Otto Müller Verlag 1993
ISBN: 978-3-7013-0851-4

Rezensionen:
> Presseauszug

Paris Berlin New York

Wolfgang Hermann

Verwandlungen

Ein Reisender beobachtet: Augenpaare in New York, Augenpaare auf einem Schiff, Augen am Flughafen. Er sieht Kinder in Berlin, Kinder in Paris, seine Erinnerung an sich als Kind.

Reisende sind gezwungen, Stunden miteinander zu verbringen – und bemerken erstaunt und beglückt die Gemeinsamkeit und Vertrautheit, die entsteht. Städte atmen, Städte leuchten, Städte schweigen.

Als Paris Berlin New York. Verwandlungen 1992 erstmals erschien, reagierte die Kritik begeistert. Hier hatte ein Autor den eigenwilligen Versuch einer philosophischen Reise- und Flaneursprosa vorgelegt – eine Prosa von der Verwandlung des Alltags. Wolfgang Hermann, der nach seinem Debüt Das schöne Leben (Förderpreis der Jürgen-Ponto-Stiftung) bereits als Meister der Miniaturen festgelegt schien, verblüffte hier mit einem völlig neuen Blick auf die Welt. Es ist ein von jeder Zeitströmung unberührter Text, der bis heute nichts von seiner Frische verloren hat.

Verlag:
Limbus Verlag, Neuauflage 2008
ISBN: 978-3-9025-3421-7

Übersetzungen:
Englisch: Paris Berlin New York. The Color of The City (2016)

Rezensionen:
> Presseauszug

Die Farbe der Stadt

Wolfgang Hermann

Roman

Die Stadt, man ist fremd in ihr. Sie ist zu groß zu unüberschaubar, um sie zu kennen. Christian braucht die Fremde der Stadt.

Wirklichkeiten, die sich ständig verschieben. Wirklichkeiten der anderen, sichtbar, unsichtbar und der eigene Tag hängt an den Tagen der andern, färbt siche nach ihrer Farbe. Man hängt an einem Netz von feinen Fäden, Symbolen, Ordnungen, man bekommt sein Licht aus der Hand eines anderen, aus Begnungen, aus Bildern, die man, für einen Augenblick, zu seinen eigenen macht.

Verlag:
Bollmann Verlag 1992
ISBN: 978-3-9279-0118-6

Übersetzungen:
Englisch: Paris Berlin New York. The Color of The City (2016)

Rezensionen:
> Presseauszug

Die Namen die Schatten die Tage

Wolfgang Hermann Prosa Unerlöst dreht sich im Bauch des Menschen ein kleiner Stein. Dieser kleine Stein, der auch Sehnsuchtsstein heißt, verletzt nach langer Zeit das Innere des Menschen.

Es gibt Begegnungen mit anderen, die die Drehung des Steins beschleunigen, ohne ihm Schutz zu geben. Solche Begegnungen füllen den Bauch des Menschen mit polternden Murmeln. Der Sehnsuchtsstein wird unsichtbar, wenn der Mensch die ersehnte Hand an seiner Wange fühlt.

„Hermanns Prosa besticht durch die Geschlossenheit ihrer Impressionen und durch die beständige Erweiterung unserer Augengrenzen.“ (Rüdiger Görner, Die Presse)

Verlag:
Gatza Verlag 1991
ISBN: 978-3-9282-6203-3

Rezensionen:
> Presseauszug

Mein Dornbirn

Wolfgang Hermann

Essay

Durch die Schlachthausstraße führte mein Schulweg, durch die Bildgasse, den Schwefelgestank von Herburger & Rhomberg, wo gelbgesichtige Arbeiter an einer Ecke standen und verschnauften (mein erster Anschauungsunterricht in Sachen „Lohnarbeit und Kapital“).

Bei der Unterführung in der Schlachthausstraße, wo es noch immer Verzinkerei Zimmermann hieß, war eines Tages eine Spielhölle eröffnet worden. Ich war vierzehn, gerade das rechte Alter, um das ganze Taschengeld in die Flipper zu stecken und süchtig zu sein nach „Black Emmanuelle“, das mir eigentlich gar nicht gefiel. Einen Sommer lang spielte ich jeden Tag dort, ließ mir von dem unangenehmen knorrigen Alten in den Hintern treten, wenn ich seinen Flipper nicht sanft genug behandelte. Düsterer Sommer von Coca-Cola, Pommes frites und Wiener Würstchen, Regen in der Schlachthausstraße und unerreichbare fremde Mädchen, die immer jemanden fanden, der ihnen eine Münze gab für „Black Emmanuelle“ in der Jukebox. Das Verwegene, leicht heruntergekommene dieser Mädchen zog mich unwiderstehlich an. Aber es war damütigend zu wissen, dass man zu jung, zu harmlos, zu grün hinter den Ohren für sie war.

Verlag:
Hecht Verlag, Hard 1991

Rezensionen:
> Presseauszug

Das schöne Leben

Wolfgang Hermann

Prosa

Die minimale Welt

Wenige Tage erst bin ich in der fremden Stadt. Ich verfüge über ein ausgedehntes Netz von Fäden, über deren Art und Verknüpfung mich eine Reihe von Vertrauten Tag für Tag unterreichten.

Die winzigen Fäden bündeln sich an mehreren Orten. Die möglichen Orte sind: Neunkirchen, Helmstedt, Borgholm, Berlin. Berührt eine Person einen der Fäden am anderen Ende der Welt, so verspüre ich Stunden später das leise Zittern.

„Wie sollen wir diese Lesestücke benennen, wie charakterisieren? Poetische Prosa? Magischer Realismus? Verfremdende Beobachtungen? Träume, die Wirklichkeit vortäuschen? (…) Die Sprache zeigt beispielhafte Disziplin, wohltuendes Können.“

(Golo Mann zur Verleihung des Preises der Jürgen Ponto-Stiftung für den Erstling „Das schöne Leben“ an Wolfgang Hermann)

Verlag:
Carl Hanser Verlag 1988
ISBN: 978-3-4461-5095-1

Rezensionen:
> Presseauszug

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